Wenn ich Freunde treffe, die ich schon ne Weile kenne, kommt es manchmal zu so einer Art „Minimalgespräch“:
Ich: „Und?“
Freund: „Läuft. Selbst?“
Ich: „Läuft.“
Vielleicht kennst du das auch? Man könnte meinen, dass der Informationsgehalt dieses Gespräches ziemlich überschaubar ist. Erstmal sind es nur vier Worte, zwei davon sogar identisch. Und dann bilden diese Worte nicht mal einen ganzen Satz. Worauf bezieht sich das „und“? Wer oder was „läuft“ da eigentlich? Da fehlt doch mindestens ein Subjekt, oder?
Natürlich funktioniert dieses Gespräch nur im entsprechenden Kontext. In der Situation ist klar, dass die eigentliche Frage ist, ob im Leben meines Freundes etwas außergewöhnliches passiert. Und mit der Antwort wird mir als Beteiligtem gesagt, dass meinen Freund wohl gerade keine außergewöhnlich schwerwiegenden Probleme beschäftigen. Was da läuft, ist das – mehr oder weniger – normale Leben, zwar wahrscheinlich mit seinen Aufs und Abs, aber nicht so, dass es ihn aus der Bahn wirft.
„Laufen“ drückt erstmal eine Bewegung aus. Nicht nur bei Mensch und Tier, sondern auch im übertragenen Sinne, wie z.B. beim Wasser oder – ganz abstrakt – der Zeit. Aber darüber hinaus benutzen wir das Wort auch, um auszudrücken, dass etwas so funktioniert, wie es soll. Auch ein Motor kann laufen, mein Computer läuft, mein Kühlschrank, die Heizung… Und dann können auch Kabel und Rohre laufen und damit quasi eine Bahn bilden, auf der dann Strom und Wasser „laufen“ können.
Es können also eine ganze Menge Dinge „laufen“, mit und ohne Beine. Auch das Leben läuft. Es ist in Bewegung, hat eine Richtung, Anfang und Ende. Wenn ich sage, dass es „bei mir läuft“, dann ist das mehr, als ein bloßes Funktionieren, nicht nur Atmung, Verdauung und Herzschlag. Es bewegt sich was, ich habe nicht das Gefühl, in Problemen und Sorgen festzustecken. Und ich renne auch nicht Plan- und Ziellos in den Tag. Es trägt – zumindest für mich – auch eine positive Konnotation. „Läuft bei mir“ könnte man sogar als Steigerungsform vom einfachen „Läuft“ sehen.
Wie sieht das bei dir aus? Läuft’s bei dir? Oder läuft’s grad nur irgendwie? Hast du im Moment eher das Gefühl, dass du vorwärtskommst, oder dass du auf der Stelle trittst? Hast du ein Ziel, auf das du dich zubewegst – im Studium und für dein Leben?
Auch in der Bibel taucht das Bild vom Laufen auf. Am Anfang des 12. Kapitels des Hebräerbriefs wird das Leben als Christ als „Wettlauf“ und unser Glaube als „Weg“ bezeichnet. Das Leben als Christ hat ein Ziel, es gibt allerdings auch Hürden und Ablenkungen. Wir sind aber nicht allein unterwegs, wir laufen gemeinsam. Als Campus Connect haben wir uns das in diesem Semester nochmal ganz bewusst als deutschlandweites Semesterthema gesetzt und freuen uns drauf, mit dir immer mal wieder reinzuschauen, wie’s läuft.
Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt. (Hebräer 12,2)
Unser Semesterthema wird dir bestimmt noch häufiger begegnen. Wenn dich interessiert, wie wir darauf gekommen sind, und wie Deine Connect-Bewegung das Thema aufgreifen kann, schau doch mal hier vorbei!