
Wie oft hast du das schon gehört: Gott liebt dich. Trotzdem ist die Beziehung zu ihm durch die Sünde gestört. Um deine Schuld zu vergeben ist Jesus für dich gestorben. Stimmt! Aber wenn wir uns nur darauf konzentrieren, verpassen wir einen wichtigen Aspekt des Evangeliums. Lass ihn uns in den nächsten vier Tagen gemeinsam entdecken!

Tag 1: Du bist vollkommen gemacht
Wusstest du, dass es jemanden gibt, der dich mehr liebt, als du dir vorstellen kannst? Für den du unvorstellbar wertvoll bist? Der dich annimmt und akzeptiert – so wie du bist?
Gott hat dich und mich erschaffen und er hat uns als Menschen ganz besonders geehrt, als er uns zur Krone seiner Schöpfung machte. Als die Erde und alle Lebewesen fertiggestellt waren, fehlte Gott noch etwas, das sein Werk perfekt machen würde. Deshalb schuf er den Menschen. Der Mensch unterscheidet sich von den Tieren und den Pflanzen nicht nur in den offensichtlichen Dingen (wie dem Aussehen und der Sprache), sondern auch ganz besonders darin, dass Gott uns Menschen in seinem Abbild geschaffen hat. Deshalb tritt er uns genauso ehrenhaft gegenüber, wie er es von uns erwartet.
Wo erlebst du diese Ehre in deinem Leben?
In welchen Situationen vermisst du sie?
Mose 1,20-31

Tag 2: Schäm dich!?
Du hast dir gestern darüber Gedanken gemacht, wie du die Ehre, die Gott dir gegeben hat, im Alltag erlebst – oder auch nicht. Wahrscheinlich kommen dir eher Situationen in den Sinn, in denen du das Gegenteil von
Ehre, nämlich Scham, empfindest.
Aus Filmen sind uns Beispiele dafür bestens vertraut. Denk zum Beispiel an einen Außenseiter: Was tut er/sie, um zu einer bestimmten Gruppe dazuzugehören? Eine Möglichkeit wäre, das Verhalten oder Aussehen zu ändern, um besser in diese Gruppe zu passen. Vielleicht hast du eine ähnliche Situation selbst schon erlebt.
Gott gibt uns seine Ehre. Aber warum können wir sie und seine Anerkennung nicht unmittelbar in unserem Alltag spüren und suchen an anderen Stellen menschliche Ersatz-Ehre?
Das liegt daran, dass wir Menschen uns oft dazu entscheiden, Gott nicht zu ehren. Stattdessen versuchen wir uns selbst gut darzustellen und uns damit die Ehre und Anerkennung eigenhändig zu verschaffen. Wir richten uns nicht komplett nach Gott aus, sondern versuchen unser Leben selbst zu bestimmen. Wir ehren unsere persönlichen Entscheidungen mehr als den Schöpfer aller Dinge. Damit entehren wir ihn.
Am ersten Tag haben wir gelesen, dass Gott uns Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat (1. Mose 1,26). Wir sind dazu geschaffen, Gott zu ehren und von seiner Anerkennung und Liebe zu leben.
In der Bibel gibt es zahlreiche Beispiele von Menschen, die sich von Gott abgewandt haben. Die ersten Menschen, die sich selbst Ehre verschaffen wollten, indem sie Gottes Willen missachteten, waren Adam und Eva. Sie lebten in der perfekten Welt ohne Scham und in Harmonie mit Gott. Sie waren die einzigen, die das hautnah erleben und genießen durften. Es gab nur eine Sache, die Gott ihnen verboten hatte: Sie sollten nicht vom Baum der Erkenntnis essen. Und doch taten sie es. Kaum hatten sie den Bissen der Frucht geschluckt, schämten sie sich dafür. Scham kam in die Welt.
Weil wir diese enge Beziehung mit Gott verlassen haben und andere Dinge in unserem Leben für wichtiger erachten als ihn, sehen wir in der Welt so viel Leid und Unehrenhaftes. Weil viele ihre Identität und ihren Wert nicht in Gott suchen, sondern versuchen, sich durch die Anerkennung anderer selbst Ehre zu verschaffen, erleben wir Ausgrenzung und Beschämung.
Um positiv zu enden nochmal zurück zu Adam und Eva: Gott lässt sie nicht nackt in ihr Elend davonrennen. Er bleibt an ihnen dran. Mehr dazu morgen bei Tag 3.
An welche Situationen kannst du dich erinnern, in denen du dich in der Gegenwart von anderen unausreichend, ungenügend, unpassend gefühlt hast?
Wie hast du versucht, das auszugleichen?
1. Mose 3; Jesaja 59,2-4; Römer 1,19-23

Tag 3: Gott bleibt dran
Für uns Menschen ist es nicht möglich Gott in der Weise zu ehren, wie er es verdient hat. Um das zu verdeutlichen stelle dir Eltern vor, die ihr Kind von der ersten Sekunde an lieben und es großziehen: Sie bringen es jeden Abend ins Bett, fahren es viele Jahre lang in die Schule, organisieren Geburtstagsparties und richten ihre Bemühungen darauf, ihr Kind mit allem zu versorgen, was es braucht um erwachsen zu werden. Eltern, die
ihr Kind lieben, geben jeden Tag ihr Bestes für dieses Kind. Haben sie es nicht verdient, dass sich ihr Kind ihnen dankbar erweist und sich bewusst macht, was seine Eltern leisten um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen? Aber wie oft wird dieses Kind mit seinen Eltern streiten oder sich ungerecht behandelt fühlen und die Regeln und Grenzen missachten, die seine Eltern ihm zum Schutz setzen?
Dieses Beispiel soll zeigen, wie schwer es ist, einer anderen Person immer den Dank und Respekt entgegen zu bringen, den sie verdient. Wie viel weniger gelingt es uns, Gott in allem, was wir tun, zu ehren. Genau das fordert Gott aber von uns…
Da Gott uns kennt, weil er uns geschaffen hat, weiß er, dass uns dies nicht alleine gelingen wird. Darum hat er seinen Sohn, Jesus, zu uns geschickt. Jesus hat in allem, was er tat, Gott geehrt. Er war nicht ein einziges Mal undankbar oder hatte einen schlechten Gedanken über Gott oder einen anderen Menschen. Er hat alles, was er in seinem Leben auf dieser Erde getan hat, zur Ehre und in Dankbarkeit Gott gegenüber getan. Außerdem erwies Jesus auch den Ausgestoßenen Ehre, indem er mit ihnen speiste und sie würdevoll behandelte.
Aber was hat das mit unserem Leben heute zu tun? Jesus hat für dich und für mich die Konsequenz getragen, die aus unserer Entscheidung, Gott nicht zu ehren, folgt. Er kam als König, aber hat sich selbst erniedrigt. Er ist diesen Weg bis zum Ende gegangen, als er am Kreuz hingerichtet wurde. Die Todesstrafe am Kreuz war damals das beschämendste und grausamste, was einem Menschen angetan werden konnte. Damit wir unsere Scham nicht selbst tragen müssen, hat Jesus sie auf sich genommen. Und Gott hat ihn danach unglaublich geehrt! Aus dieser Position heraus ermöglicht er uns, wieder in Beziehung und Gemeinschaft mit Gott zu leben. Wir Menschen müssen nicht länger in Scham leben, weil Gott uns durch Jesus angenommen hat – voller Ehre als seine Kinder.
Die meisten von uns sind mit dem Verständnis vom Evangelium aufgewachsen, dass Gott uns durch Jesus die Sünde vergibt und wir deshalb nicht verurteilt werden. Hier kommt noch eine neue Dimension hinzu. Wie verändert sie dein Bild von Jesus und dem, was er für dich getan hat?
Jesaja 53,3-4; Philipper 2,5-11; Johannes 17

Tag 4: Zurück in Gottes Arme
An den vergangenen drei Tagen hast du davon gelesen, wie groß, ehrenhaft und wundervoll Gott ist. Aber wir haben auch gesehen, dass wir Menschen uns immer wieder dafür entscheiden, unsere eigenen Wege zu gehen. Damit ehren wir nicht Gott, sondern uns selbst – oft mit mäßigem Erfolg. Jesus hat für uns die Möglichkeit geschaffen, unsere eigentliche Ehre wiederzubekommen, indem wir zulassen, dass Gott uns unsere Würde und Identität zuspricht.
Wenn du Jesus, der uns von Herzen liebt, erlaubst, deine Ehre wieder herzustellen, dann wird Gott dich als sein eigenes Kind adoptieren. Vielleicht erinnerst du dich an das Beispiel der liebenden Eltern, die alles für ihr Kind tun, weil sie es lieben: Trotz allen Missverständnissen und Streitereien, die manchmal aufkommen, sind und bleiben sie für dieses Kind da. Sie würden alles für diesen Menschen tun!
Genau das empfindet Gott für dich. Er würde alles für dich tun. Er hat schon alles für dich getan! Jede Person, die seine Liebe annimmt und Jesus in ihr Herz einlädt, wird eins der vielen Kinder Gottes. Wenn du seine Liebe angenommen und ihn in dein Herz eingeladen hast, dann bist und bleibst du sein geliebtes Kind.
Gehörst du schon zu Gottes großer Familie?
Wie wird das in deinem Alltag deutlich?
An welchen Stellen kannst und willst du Gott bitten, deine Ehre mit seiner zu tauschen?
Petrus 2,1-10; Epheser 1,5; Römer 10,9-11; Jesaja 61,3
Dieser Leseplan wurde auf der CONNECT 21 im Rahmen eines Workshop zum ersten Mal vorgestellt. Er greift die Symbole von THE FOUR auf und beleuchtet das Evangelium aus einer uns eher unbekannten – aber für die biblische Kultur ganz selbstverständlichen – Perspektive.