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Fertig mit Studium… Und jetzt?

Veränderung...

Mit drei Jahren bin ich in den Kindergarten gegangen. Richtig erinnern kann ich mich an diesen Schritt nicht mehr. Drei Jahre später ging es dann in die Schule – ein großer, freudig erwarteter Schritt für den kleinen Emanuel. Während ich den Kindergarten noch regelmäßig unter Vorgabe von Bauchschmerzen schwänzte, tat ich das in der Schulzeit nicht mehr. Es kehrte eine gewisse Motivation und Disziplin ein, immer zu erscheinen. Im Alter von zehn Jahren kam ich dann ans Gymnasium. Dort bin ich der Natur der Sache geschuldet von der Spitze der Nahrungskette wieder ans untere Ende gelangt. Super viele Sorgen hatte ich bei diesem Wechsel nicht, obwohl ich aufgrund meiner Realschulempfehlung Grund dazu gehabt hätte. Meine Eltern fragten mich damals, ob ich denn lieber ans Gymnasium oder an die Realschule gehen möchte. Und da ich damals davon ausging, durch das Gymnasium habe man mehr Möglichkeiten im Leben, habe ich mich dafür entschieden.

Natürlich war die Schulzeit nicht immer nur Freude, aber insgesamt fand ich sie toll und war echt gerne Schüler. 19 Jahre lang (an meiner Schule gab und gibt es glücklicherweise noch G9) musste ich mir so gut wie keine Gedanken darüber machen, was meine Rolle im Leben war. Klar, das ist jetzt etwas vereinfacht ausgedrückt. Natürlich habe ich mir Gedanken über das Leben, die Zukunft und meine Rolle in bestimmten Bereichen gemacht. Aber währenddessen war die ganze Zeit klar, dass ich einfach Schüler bin, bzw. davor Kindergartenkind und davor ein wehrloses Baby. In diese Rollen bin ich gekommen, ohne für sie Verantwortung zu tragen. Meine Eltern haben mich in den Kindergarten geschickt und in Deutschland gibt es Schulpflicht. Mein Weg war bis zu diesem Punkt insgesamt ganz klar von außen festgelegt.

Wie ist es, wenn man dann eine Entscheidung selbst treffen muss, die in der damaligen Sicht dein ganzes Leben in eine bestimmte Richtung lenkt? Der Übergang nach dem Abitur zum Studium war der erste, der mir wirklich schwer gefallen ist. Es war die erste große Veränderung, die ich wirklich beeinflussen konnte und für die ich echte Verantwortung trug. Außerdem war damit für mich verbunden, weg von der Familie zu ziehen und ein neues Leben an einem ganz anderen Ort aufzubauen. Trotz aller Angst und allen Zweifeln, war dieser Wechsel letztlich ein voller Erfolg. Ich hatte tolle Jahre, in denen ich durch andere Menschen, Gott, mein Studium, meine verschiedenen (teils neuen, teils alten) Rollen sowie durch Krisen, Herausforderungen und mutige Schritte im Leben sehr viel gelernt habe und gereift bin. Dort, wo ich nun bin, fühle ich mich unglaublich wohl und zuhause.

Doch was jetzt? Mit Mitte 20 steht die nächste drastische Veränderung unausweichlich an. Ich könnte natürlich versuchen, ihr zu entfliehen, was sehr verlockend erscheint. Allerdings weiß ich auch, dass das keinen Sinn ergibt. Daher ist es für mich die logische Konsequenz, den Schritt vom Studium zum Berufsleben zu gehen. Irgendwie muss ich ja auch meine Miete bezahlen, wenn der Dauerauftrag meines Vaters nicht mehr existiert. Doch als was genau soll ich arbeiten? Da gibt es viele Möglichkeiten, denn nur weil man etwas bestimmtes studiert hat, heißt das nicht, dass man nicht auch etwas ganz anderes machen kann. So habe ich Lehramt studiert und mache gerade ein Praktikum bei Campus Connect. Nach der Zeit zwischen Abitur und Studium stecke ich in der nächsten großen Veränderungsphase.

Die Gegebenheiten sind jedoch 2024 für mich ganz andere als noch 2017. Ich habe fast sieben Jahre mehr Lebenserfahrung gesammelt und dabei gelernt, eine lebendige Beziehung mit Gott zu führen und ihm zu vertrauen. Dabei hat mir die Gemeinschaft von Campus Connect sehr geholfen, in der Menschen meines Alters den Glauben geteilt und ihn zusammen gelebt haben. Mit Sicherheit sind mein Vertrauen und meine Gottesbeziehung lange nicht perfekt, aber auf Perfektion kommt es meiner Meinung nach auch nur in wenigen Bereichen wirklich an. Ich habe gelernt, dass Gott treu ist und mich auf all meinen Wegen begleitet und begleiten wird. Daher ist die Phase der Veränderung, in der ich mich jetzt befinde, nicht mehr ganz so dramatisch angsteinflößend wie noch vor sieben Jahren. Auch wenn ich größere äußere Veränderungen immer noch nicht mag, kann ich deshalb trotzdem zuversichtlich an die Sache rangehen. Denn wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein? (Römer 8,31).

Geht’s dir ähnlich? Fragst du dich auch, was der nächste Schritt nach dem Studium sein könnte? Wie wär‘ es dann auch mit einem Praktikum bei Connect, z.B. mit der CONNECT EXPERIENCE?

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